Mädchenband (Deutsche/German Version)
June 27, 2025
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Deshalb brauchte ich ein weiteres Projekt. Mir gefielen die „Mädchenbänder“, eine kleinere Version der Goldhauben. Wikipedia definiert Goldhauben als „Goldhaube ist der Überbegriff für verschiedene zur Trachten gehörige Hauben der Frauen im Süden Deutschlands und in Österreich. Sie wurden ab dem 17. Jahrhundert von den Bürgerinnen in den Städten getragen, später auch auf dem Land. Charakteristisch sind die seidenen und goldenen eingewebten Fäden, Gold- und Paillettenstickerei, Lahn und Flitter.“-von Wikipedia "Goldhauben".
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Photograph: Isiwal Wikimedia Commons/CC BY-SA 4.0 |
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Photograph: Isiwal Wikimedia Commons/CC BY-SA 4.0 |
Von meiner Lehrerin bekam ich ein Set mit einem gewebten Goldband, einem Seidenfutter, einem Baumwollfutter und einem dickeren, netzartigen Material. Es war bereits in den benötigten Größen zugeschnitten. Das war perfekt!
Ich habe das Netz mit dem Futterstoff abgedeckt und dann das Goldband darum gefaltet. Ich fand das etwas verschwenderisch, da die Seide von außen nicht sichtbar ist, aber so läuft es wohl nun einmal. Ich habe die Seide festgesteckt und dann sorgfältig aufgenäht, wobei ich darauf geachtet habe, die Stiche klein und sauber zu halten, damit sie nicht durchscheinen.
Der nächste Schritt bestand darin, das Band an meinem Stickrahmen zu befestigen. Der Rahmen ist supergünstig und wurde vor Jahren bei AliExpress gekauft, funktioniert aber immer noch überraschend gut. Ehrlich gesagt sollte ich ihn aber bald abschleifen – er ist stellenweise noch etwas rau. Den Rahmen, den ich gekauft habe, findet ihr hier (Affiliate-Link. Wenn ihr über meinen Link kauft, erhalte ich eine kleine Provision).
Nachdem das Band befestigt war, durfte ich mein Stickmotiv auswählen. Ich entschied mich für ein Blumenmuster, aber die Entscheidung fiel mir wirklich schwer. Alle Optionen waren wunderschön.
Ich wollte mein eigenes Motiv nicht zeichnen, weil ich mich kenne. Ich würde es vermasseln und mich ewig darüber ärgern. Also zeichnete ich das Blumenmuster auf Seidenpapier, schnitt es aus und nähte es auf das Goldband. Ich war mir nicht hundertprozentig sicher, ob es perfekt zentriert war, und am Ende war es ein kleines bisschen daneben – aber ehrlich gesagt, man sieht es nicht, es sei denn, man misst meine Stirn. Bitte nicht.
Wir machten eine kurze Mittagspause mit gutem Essen und dann ging es weiter mit Sticken. Ich habe vergessen, ein Foto zu machen, aber das Essen war immer gut … besonders im Vergleich zu Schloss Puchberg. Und dann … stundenlanges Sticken. Nur Stunden. Mein Nacken war steif, meine Finger waren steif. Alles war steif.
Ich machte weiter, bis es Zeit zum Abendessen war. Wir bekamen Wraps und ich machte mir eine Tasse Tee.
Dann machte ich mich wieder an meine Stickarbeit, und selbst nachdem alle anderen gegangen waren, saß ich noch da und stickte bis 22 Uhr. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich die ganze Stickerei fertig. An einem Tag. Das kann ich nur empfehlen, wenn man so stur ist wie ich.
Seht euch die tolle Stickerei an, die ich fertiggestellt habe. Erschöpft ging ich gegen 23 Uhr ins Bett und stand am nächsten Morgen um 8 Uhr wieder auf.
Und dann fing die wahre Tortur an – das Entfernen des Seidenpapiers von der Stickerei. Man muss es vorsichtig mit einer Pinzette unter all den winzigen Stichen hervorziehen. Und es dauert ewig. Ich neige zu Sehnenscheidenentzündungen, deshalb musste ich alle 10 Minuten Pausen machen, meine Hände strecken und kleine Übungen machen, aber das hat definitiv geholfen.
Um dem Band mehr Struktur zu verleihen, habe ich zusätzlich einen Draht mit einem Überwendlingsstich auf der Rückseite eingenäht. Das ist etwas knifflig, aber leider notwendig.
Auf einer Seite habe ich außerdem einen Streifen goldener Klöppelspitze – komplett mit Pailletten – hinzugefügt, denn warum nicht etwas extra sein?
Zum Mittagessen gab es Curry mit Nudeln? Definitiv eine Kombination, die ich noch nie gesehen hatte, aber sie war lecker.
Und danach gab es Gebäck. Mein Gehirn war schon so zuckerarm, dass ich mir zwei Stücke Kuchen nahm und sie mit Sodawasser und Tee runterspülte.
Zuletzt steckte ich das Futter an die Innenseite des Bandes und nähte es fest.
So, das ist es – mein allererstes Mädchenband! Falls ihr euch für die verwendeten Materialien interessiert, die goldenen Pailletten und Flitter, verkaufe ich die, die ich nicht mehr brauche, auf meinem Etsy-Shop!
Vielen Dank!
Alles Gute, Auris Lothol
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